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    beim Verein für Gartenbau und Landespflege Traunstein e.V.

Berichte zu Veranstaltungen:




Erntedankfest am 12. Oktober 2024 im Aubräu:

"Erntedankfest" zum Ausklang des Gartenjahres mit Ehrung verdienter Mitglieder
Vorsitzender Stefan Köhler konnte im voll besetzten und festlich geschmückten Saal bei dem als "Erntedankfest" vorverlegten Jahresabschluss auch einige Neumitglieder begrüßen. Umrahmt wurde der Abend musikalisch von Marlene Bierl an der Gitarre und Sebastian Gehmacher an der Ziach, der "Bay'ra Oim Musi" und durch einen informativen Vortrag von Gärtnermeister und Imker Claus Steger vom Verband Bayerischer Bienenzüchter aus Wasserburg.
Die Ehrungen verdienter Mitglieder nahmen 1. Und 2. Vorsitzende Stefan Köhler und Rosi Fertl zusammen mit Franz Mösl , der die zu Ehrenden launig vorstellte, vor. Eine Urkunde, ein Blumenpräsent und eine Anstecknadel in Silber für 25 Jahre Zugehörigkeit erhielten: Monika Auer, Hildegart Büttner, Bernhard Gnad und Adelheid Hartwimmer, Anna Honsa, Hannelore Mösl, die langjährige 2. Vorsitzende des Vereins und Schriftführerin und Theresia Schmidl.
Für 40 Jahre mit goldener Anstecknadel und Orchideen wurden geehrt: Agnes Heigermoser und Luise Huber, für 50 Jahre Richard Köppl. Den Ehrenvorsitzenden Heinrich Schmelz wird Vorsitzender Stefan Köhler für 50 Jahre Mitgliedschaft persönlich aufsuchen. Einige zu Ehrenden waren verhindert.
In seinem Vortrag "Ökologische Landschaft, Verbesserung der Bienenweide" ging Claus Steger auf die angespannte Situation ein. Die Biene sei das drittwichtigste Tier in der Wirtschaft - nach Schwein und Rind - wegen der Bestäubung von Pflanzen und dem Erhalt der Artenvielfalt. Bienen benötigen ganzjährig stabile und reichhaltige Nektar und Pollenversorgung. Durch den landwirtschaftlichen Intensivanbau von Raps und Mais erhalten die Bienen nur kurzfristig Versorgung, der Imker muss die übrige Zeit zufüttern. Auch sind viele Gärten sind wegen Pflegevereinfachung nicht bienenfreundlich. Wichtig sind hier "unauf- geräumte" Ecken im Garten, wo bestäubende Insekten ganzjährig vielfältige Nahrung erhalten. Der beste Ertrag findet sich mittlerweile in Stadtrandgebieten, so Claus Steger. Dort findet sich eine Blühvielfalt in Flugweite von Bienen, die bis zu 3 Kilometer im Umkreis bestäuben und Wildbienen, die "nur" 400 Meter fliegen.
Als Negativbeispiel verwies Steger auf "Schottergärten" oder die Situation in China, wo Böden und Luft durch Umweltgifte so verseucht sind, dass Bienen nicht überleben können und Menschen die Obstbäume händisch bestäuben. Dies bringt einen Minderertrag von 30 - 40 %, da die Bestäubungsqualität von Bienen besser ist als die der Menschen.
Die 90.000 Imker mit ca. 1 Million Bienenvölker versorgen Deutschland mit ca. 25.000 Tonnen Honig. Die Nachfrage nach Honig sind 90.000 Tonnen, so dass die Differenz importiert wird. Gefahren drohen der Biene durch die Varoamilbe, die zum Völkersterben führt, Pflanzenschutzmittel wie z. B. Neonicotinoide, die die Bienen vergiften, Gentechnik und eingewanderte Schädlinge. Probleme sind auch fehlende Pflanzenvielfalt (wie Mais und Raps), Grünland ohne Blüten durch häufige Mahd, Gartenbau mit nur 2 Wochen Blütezeit im Jahr und pflegeleichte Hausgärten oder Kiesgärten.
Bienenfreundlich sind naturnahe Feldraine, Straßenbegleitgrün, bepflanzte Kreisverkehre und Gärten, die im Herbst nicht völlig abgeräumt werden.
Als bienenfreundliche Anpflanzungen im Hausgarten schlug Claus Steger für Winter/Frühjahr Schneeball, und Zwiebelgewächse (außer Tulpen) vor, für den Sommer:
Obstgehölze, Felsenbirne, Akelei, Johannisbeere, einfachblühende (statt gefüllte) Rosen und Himbeerstäucher. Im Herbst freuen sich die Bienen über Astern, Efeu, Sommerheide, Sommerflieder, Sonnenblume oder Fette Henne. Dem Vortrag schloss sich eine aufschlussreiche Diskussion mit den Gartenfreunden an.
Nach dem Dank an den Referenten mit einem kleinen Präsent konnte der 1. Vorsitzende Stefan Köhler Eckpunkte des Programms für 2025 präsentieren. Das vollständige Programm wird den Mitgliedern im Februar per Post und auf der Homepage, per e-mail oder Whatsapp-Verteiler präsentiert.
Er wies auch auf den Gartlerstammtisch am letzten Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im Höllbräu hin, der sich gut etabliert hat und neue Freunde findet.
Mit einem gemeinsam gesungenen Herbstlied und dem traditionellen - auch bienenfreundlichen - Blumentöpfchen für jedes Mitglied und angeregten Gesprächen klang des "Erntedankfest" zum Ende des Gartenjahres aus.




                                                                                                                                              Jahreshauptversammlung am 22. März 2024 im Sailer Keller:


Vorsitzender Stefan Köhler (links) mit dem Vorsitzenden
des Gartenbauvereins Johann Wimmer.

Das neue Gartenjahr des Gartenbauvereins Traunstein
Im "wärmsten und frühesten Frühjahr" seit seiner Kenntnis begrüßte der Vorsitzende Stefan Köhler die Mitglieder der Jahreshauptversammlung.
Er stellte die Stadträtin Monika Stockinger als Vertreterin für Oberbürgermeister Dr. Hümmer vor, der herzlich grüßen ließ und Dank für die Tätigkeit des Gartenbauvereins aussprach, leider jedoch einen anderen Termin bereits zugesagt hatte. Frau Stockinger ist Vorstandsmitglied im Gartenbauverein Haslach und stellte das humoristische Gedicht "Durch die Blume" von Eugen Roth an den Beginn ihres Grußwortes, "die Dinge auch mal wachsen lassen". Die 51 Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis mit über 16.000 Mitgliedern leisten wertvolle Arbeit in der Gestaltung naturnaher Lebensräume und Erhaltung der traditionellen Kulturlandschaft sowie um Umwelt- und Naturschutz.
Stefan Köhler führte durch die Versammlung und gab bekannt, dass der Verein aktuell 539 Mitglieder nach Zu- und Abgängen umfasst.
Den verstorbenen Mitgliedern wurde gedacht.
Arne Hanselmann stellte den Finanzbericht vor und wurde auf Vorschlag der Kassenprüferin Waltraud Auer von den Mitgliedern entlastet.
Auf dessen Vorschlag wurde der Mitgliedsbeitrag, der zuletzt 2015 erhöht wurde, einstimmig von den Mitgliedern angehoben. Vorsitzender Stefan Köhler stellte den Tätigkeitsbericht mit Vorstands- und Beiratssitzungen, der letzten Jahresversamlung mit Neuwahlen und die zahlreichen Aktivitäten wie
Pflanzen- und Samenbörse, Ausflug in das Bauernhofmuseum Glentleiten und Moorführung in der Pechschnait mit Beate Rutkowski, das Jahramt für die verstorbenen Mitglieder in Kammer, das erstmals durchgeführte gemütliche Kaffeetreffen der Gartenbausenioren bei der "Windbeutelgräfin", das traditionelle herbstliche Basteln mit Rosi Fertl und den erfolgreichen Weidenflechtkurs vor. Das Gartenjahr endete mit der Jahresschlußfeier in Kammer mit Martin Sichler, Biogärtner aus Übersee zum Thema: "Gärtnern mit Herz im Wandel der Jahreszeiten"
Dem schloss sich der traditionelle filmische Jahresrückblick von Reinhard Hocke, der wieder viel Zuspruch fand, an. Da der Referent Thomas Janscheck für den Vortrag "von Baum zu Baum" verhindert war, zeigte Reinhard Hocke aus seiner "Archivkiste" Fotos als "Best of der letzten Jahre". Der Rückblick erheiterte die Mitglieder mit Fotos "aus jungen und schlanken Jahren" bei diversen Veranstaltungen und Reisen.
Als weiterer und erheiternder Lückenfüller für das ausgefallene Referat erwies sich das von Hannelore und Franz Mösl ausgeteilte "Bayerischquiz". Schriftlich und ohne "Spicken" sollten alte und spezielle bayerische Begriffe im Multiple-Choice-Verfahren zugeordnet werden, was sich als durchaus schwierig erwies. Gewinner war der Vorsitzende des Gartenbauvereins Haslach, Johann Wimmer. Auch ein Trostpreis für die wenigsten Treffer wurde verlost.
Stefan Köhler gab einen Ausblick auf das Gartenjahr 2024, das mit der Pflanzen- und Samenbörse mit Gartenflohmarkt am Samstag den 4. Mai ab 10.00 Uhr beim städischen Bauhof in der Scheibenstraße stattfindet. Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Am 22. Juni findet der Tagesausflug nach Bad Hall in Oberösterreich statt mit "Johannes-Zaubergarten" und "Kräuterhof Hiesmayr". Die Reise ist ausgebucht, es gibt eine Warteliste. Am 05. Juli findet eine Wanderung zum Winkelmoos mit gemeinsamer Einkehr auf den Sonnenalm statt.
Das Jahramt mit Todengedenken findet diesmal am 13. Juli in St. Oswald statt. Es gibt wieder einen gemütlichen Kaffeeausflug zum "Hofcafé Kirchmaier" in Schützing und das herbstliche Basteln mit Rose am Freitag, 20. September. Statt einer Jahresabschlussfeier im Advent endet das Gartenjahr mit einem "Erntedankfest" mit musikalischem Ausklang des Gartenjahres am 18. Oktober. Stefan Köhler lud auch herzlich zum neugegründeten "Gartenstammtisch" am letzten Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im Höllbrau ein. Die Veranstaltungen sind auf der Homepage des Gartenbauvereins Traunstein zu finden.



 

 

 


 


24. Juni 2023 "Tagesausflug Glentleiten"
Der diesjährige Tagesausflug der Traunsteiner Gartler führte in das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern.
Mit Blick auf den Kochelsee und die Berge konnten 70 historische Gebäude - von der Mühle über Bauernhäuser und Almkaser bis zum Sägewerk besichtigt werden. 15 Gärten, Obstbaumwiesen, Wiesen mit alten Nutztierrassen laden dazu ein, den ländlichen Alltag in Oberbayern kennenzulernen.
Die Häuser wurden an den ursprünglichen Standorten ab- und im Museum samt ihrer Einrichtung wieder aufgebaut. Auch aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land sind zahlreiche Gebäude transferiert worden, ebenso die 2021 übersiedelte Tankstelle aus Brem/Unterwössen.
Die Traunsteiner Gartler hatten eine passende thematische Führung zu Gärten, Wiesen und Felder gebucht; die Teilnehmer waren beeindruckt von den Gartenbausenioren, die dem Wissen der Gartenführerin in nichts nachstanden und mit "altem Wissen und Erkenntnissen"
Interesse weckten. Die Teilnehmer erfreuten sich an Bauerngärten aus allen Zeiten, z. B. Mittelaltergärten, Hildegard- von-Bingen-Gärten, Nutzgärten, die Nahrung und Heilmittel hervorbrachten und mit Blumen, derzeit den üppigen Rosen, erfreuten. Im Salettl, dem Kramerladen oder der Museumsgaststätte mit eigener Brauerei konnten die Gartler ihren Hunger und Durst stillen und aufbrechen zu den eigenen Interessenschwerpunkten.
Der ereignisreiche Tag endete mit einem gemeinsamen Besuch des Café Winklstüberl in Fischbachau.




30. Juni 2023 Traunsteiner Gartler in der Pechschnait

Nur wenige Kilometer vom Traunsteiner Stadtzentrum öffnet
sich dem Besucher eine ganz eigene Welt: die Pechschnait. Unter Führung von Beate Rutkowski, der Kreisvorsitzenden vom Bund Naturschutz, unternahmen Mitglieder des Gartenbauvereins Traunstein eine beeindruckende Moorwanderung. Gezeigt und erklärt wurden die hier vorkommenden Pflanzen wie Zwergbirke, Sonnentau und Rauschbeere, Torfmoos und Heidekraut, die sich in diesem nährstoffarmen Lebensraum wohl fühlen. Gefährdet sind diese hochspezialisierten Arten jedoch durch die zunehmende Trockenheit. Versuche, Flächen durch Vernässung zu renaturieren, scheitern nicht selten am Widerstand der Grundstücksbesitzer. Beate Rutkowski betonte aber, wie wichtig gerade der Schutz der Moore für das Klima ist: "Moore bedecken nur 3 % der Erdoberfläche, speichern aber 30 % des CO2. Wenn der Schutz der Moore nicht gelingt, brauchen wir nicht über E-Autos oder Heizungsgesetze zu reden." Und zur aktuellen Klimasituation: "es brennt!"
Standen in früheren Jahrzehnten Themen wie die Steigerung von Ernteerträgen im Obst- und Gemüsegarten im Mittelpunkt des Interesses der Gartenbauvereine, so nimmt heute die Beschäftigung mit naturnahem Gärtnern und der Schutz von Pflanzen und Tieren immer größeren Raum ein. Naheliegender Anknüpfungspunkt zur Moorführung war daher auch der Aufruf, künftig endgültig auf Gartentorf und torfhaltige Erde zu verzichten. Da es längst Alternativen gibt, ist der Einsatz von Torf für ein gesundes Pflanzenwachstum nicht erforderlich. Der Abbau von Torf - wie er in kleinem Rahmen früher auch in der Pechschnait erfolgt ist - zerstört einzigartige Naturräume und schädigt das Klima in erheblichem Maße.